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PraxisBlog

Sich großartig fühlen oder Gewicht abnehmen – was ist das primäre Ziel?

Übergewicht betrifft >40% der Frauen und >60% der Männer in Deutschland. Es ist somit nicht überraschend, dass Gewicht abnehmen zu einem den häufigsten Vorhaben gehört.

Für 36% der Deutschen war Abnehmen der wichtigste Vorsatz im Jahr 2023. Man würde denken, es war nie so leicht abzunehmen, als heute: Es gibt zahlreichen Bücher, Apps, Experten, Ernährungsberater. Die Paleo-, Ketogene -, Low Carb-, Low Fett- oder Mediterrane Diät – noch nie standen so viele Instrumente zur Auswahl. Trotz allem steigt die Anzahl der Übergewichtigen in der westlichen Population und in Deutschland jedes Jahr und nur sehr Wenigen gelingt es tatsächlich abzunehmen.

Warum ist es so? Oft ist der gescheiterte Versuch abzunehmen von dem Gefühl des Versagens oder Minderwertigkeit begleitet – „ich bin nicht stark genug“, „Warum schaffe ich es nicht?“. Hier ist es wichtig zu verstehen: nicht abnehmen zu können ist kein persönliches Versagen oder persönliche Schuld. Das Abnehmen ist in der Realität nie so schwer gewesen wie heute.

Viele Produkte, die wir täglich konsumieren, und überall kaufen können, sind so zusammengestellt, dass sie eine Form der Abhängigkeit im Gehirn erzeugen. Und die Abhängigkeit ist gut für die Lebensmittelhersteller – man kauft mehr, der Umsatz und die Gewinne steigen. Zuständig dafür ist oft der hohe Zuckergehalt. Dabei wird besonders das dopaminerge System aktiviert, also die Region im Gehirn, die für Motivation und Belohnung zuständig ist. Durch den Konsum von Pommes, Chips, Schokolade und Co. wird das Gehirn neu verdrahtet. Es lernt unterbewusst belohnendes Essen zu bevorzugen. Essen mit wenig Zucker schmeckt dann fad, langweilig. Durch diese Veränderungen im Gehirn werden wir unbewusst immer die Lebensmittel bevorzugen, die viel Zucker enthalten. Diese neuen Verbindungen lösen sich nicht so schnell auf, wie eine Studie des Max-Planck-Instituts und der Universität Yale aktuell zeigen konnte.

Also noch einmal. Es ist schwer abzunehmen. Der Wille allein reicht nicht aus.

Es gibt einen Versuch mit Ratten, in dem die Ratten zwischen Zucker und Kokain wählen konnten. Zwei Futterspender wurden installiert. Der Zucker verursacht nicht so starke Glücksgefühle wie Kokain, aber es wirkt im Gehirn deutlich schneller. Deswegen bevorzugten 94% der Raten Zucker und hörten nicht auf sich Zucker zu holen, auch wenn sie dabei immer einen Stromschlag bekommen haben.

Dazu kommt, dass in der Vergangenheit Lebensmittel genommen wurden um die Leere im Magen zu füllen. Heutzutage füllt man mit Lebensmittel die Leere des Herzens oder der Seele. Man isst, weil man gestresst ist, weil man einsam ist, weil man unglücklich ist…

Die Dopamin-Wirkung von Zucker ist so stark, dass es reicht sich vorzustellen Chips/Schokoriegel/Gummibärchen zu essen und man fühlt sich bereits besser.

Trotz allen Schwierigkeiten und Gegenwind ist es möglich den Lebensstil so zu verändern, dass man sich großartig fühlt, dass man gesund wird, dass man Energie ausstrahlt, dass man sich um 10-15 Jahre jünger fühlt. Und das Gute daran ist – das Abnehmen kommt automatisch. Als Nebenprodukt.

Man braucht dafür:

  • das Bewusstsein – es muss Einem/Einer bewusst werden, dass er/sie es kann
  • die Motivation – ein persönliches Ziel/Grund warum, die Energie dafür und das Vorgehen in kleinen einfachen Schritten
  • die Methodik – wissen wie man es tut
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